Samstag Morgen, nach wenigen Stunden Schlaf dann also nach Xalapa, in die Hauptstadt des Bundesstaates Veracruz.
Die Danny hatte mich zu sich nach Hause eingeladen. Das machen Mexikaner ja gerne, auch gleich nach dem Kennenlernen, aber dieses Mal hat es tatsächlich geklappt.
Sie wohnt dort mit ihrer Mutter und ihrem Bruder. Obwohl ihr Vater nicht im Haus wohnt
und sie zwei Betten im Zimmer hat, habe ich in ihren vier Wänden und sie bei ihrer Mutter geschlafen.
Das Wohnzimmer schon sehr sehr weihnachtlich geschmückt. Rechts steht auch schon der fertige Tannenbaum. Die Mexikaner sind da keinen Deut besser als wir Deutschen:
Ab September geht es in den Supermärkten schon los und seit Mitte November nimmt auch die Deko rapide zu...
Leider war das Wetter am Sasmtag mieserabel. Nach einer kleinen siesta sind wir dann am Abend erstmal nach Coatepec gefahren, einem "pueblo mágico" unweit von Xalapa.
Ja, es gibt tatsächlich eine Liste der "magischen Dörfer" in Mexiko.
Das "Dorf" Coatepec ("Hügel der Schlangen") hat übrigens 5o.ooo Einwohner...
Wie gesagt, das Wetter ar mieserabel: diesig, neblig, regnerisch, aber nicht kalt. War zwar schade, aber generell kein Weltuntergang, da ich seit Wochen keinen Regen mehr gesehen hatte. Wir haben dann extrem leckere Churros gegessen und uns die sehr sehr schöne Kirche am zócalo angeschaut. Sehr hell, nicht ganz so viel Gold, genau das richtige Maß
an Prunk für meinen Geschmack. Und ein Bildnis von Gott:
Hunger, Durst, Bar. Ein sehr angenehmes Pub, das schon am Eingang symphatisch wirkt:
Auch die Aussicht bei Speis und Trank war sehr schön:
Mittlerweile hatte es aufghört zu regnen und wir konnten uns einigermaßen trockenen Fußes die Coca-Cola-Weihnachtsparade anschauen. Aufgemerkt: Auch in Mexiko ist es grad noch Ende November...
War aber im Endeffekt ganz schön und fresh, dieser Umzug. Hatte auf alle Fälle mal wieder nen Ohrwurm von der eindringlichen Melodie der Wägen. Auf geht's zur nächsten Bar.
"Prohibido tirar basura" - es ist also verboten Müll (auf die Straße) zu schmeißen.
Naja, netter Versuch. Man beachte auch noch das Plakat darunter, das für eine saubere Stadt wirbt *g* Insgesamt ist es aber überwiegend recht sauber in Mexiko.
In der Bar haben wir dann noch Freundinnen von der Danny getroffen:
"Es geht mit gut!" [Westernhagen, Marius-Müller, 1994]
Es lief ein Boxkampf auf dem Flachbildschirm. Warum wird Boxen bei uns eigentlich nicht von Bier gesponsert und zwischen jeder Runde mit solch einem kleinem Spot beworben?!
Am Sonntag war das Wetter dann Gott sei Dank wieder schön. Also ab auf die Straßen von Xalapa:
... und natürlich zum zócalo, der auch in Xalapa wunderschön und sehr grün ist!
... dann zur Aussichtsterrasse mit Blick über die Stadt beim zócalo:
Wie gesagt: Es weihnachtet schon sehr. Auch wenn die Stimmung bei strahlendem Sonnenschein doch eine ganz andere ist als in Deutschland. Wirkt irgendwie nicht so recht...
... schon gar nicht, wenn Kakteen in der Krippenlandschaft stehen:
Die letzte touristische Aktivität am Sonntag Mittag war eine Runde an dem kleinen See im Zentrum:
... und dort ist es dann passiert. Das Unvorstellbare, was unsere Weiterreise zum Strand oder nach Veracruz vereitelt hat: Mir ist etwas ins Auge geflogen!
Klingt jetzt sehr herkömmlich... ist es normalerweise auch. Aber das war tückisch!
a) Hinsetzen. Vorsichtig versuchen, das Ding zur Seite des Auges zu reiben/schieben. Immernoch hatte ich etwas im Auge. b) In ein Café ins Bad. Mit Wasser ausspühlen, mit Tüchern trocknen. Immernoch. c) Zur Apotheke Augentropfen holen, nach Hause und das Auge mit so einer Art kleinem Eierbecher, den Mann mit Wasser und Tropfen füllt, sich ans Auge hält und es dann im Wasser öffnen und schließt. Immernoch. d) Die Tropfen direkt ins Auge. Immernoch. e) Hinlegen: Augen schließen, sich entspannen lassen, hoffen, dass das Auge sich selbst hilft und das Teil rausdrängt. Immernoch. f) Zum Arzt. Es tat ein bisschen weh und ich konnte das Auge einfach nicht öffnen, ein stechender Schmerz. Kein geeigneter Arzt da am Sonntag Nachmittag. g) Ins Krankenhaus. Klingt natürlich schlimm, aber da gibt es halt sicher nen Arzt. Er hat etwas unter dem Augenlied gefunden. "Aufgekrempelt" und es vorsichtig mit nem Tuch rausgefischt. Es mir präsentiert: Ein minimaler schwarzer Punkt auf dem Tuch o_O
Die Behandlung hat vielleicht vier Minuten gedauert, 1.200 Pesos, also rund 70 Euro gekostet ("Notaufnahme" am Sonntag halt) aber ich konnte wieder sehen. Nachdem ich
mir auf der Party am Freitag selbiges Auge fast an einem Ast eines Baumes in unserem Wohnzimmer ausgestochen hatte, als ich bei dem Stichwort "Sol 2" (furchtbares Bier)
das Kotzen in den Blumenkübel simulieren wollte, der nächste Härtetest.
Anschließend nur noch schnell sehr geile Riesen-Tacos essen und ab zum Bus.
Mal wieder ein langer Eintrag... ich hoffe es bereut keiner die investierte Zeit?! ;-)
von wegen bereut - mal wieder köstlich amüsiert...
AntwortenLöschenDa kann ich der lieben Tina nur zustimmen!
AntwortenLöschenBei uns sieht es übrigens um einiges Weihnachtlicher aus! Wir versinken regelrecht im Schnee! Genieße die mexikanische Wärme so lange es geht! Frostiges Winterwetter bekommst du hier im Februar noch genug!
AntwortenLöschenBesito
Man merkt, dass du nicht mit dem österreichischen Rundfunk und seinen Kindersendungen aufgewachsen bist: http://www.myvideo.at/watch/7137829
AntwortenLöschenAugen auf :D
Jupp, euer Schneechaos beobachte ich täglich in der Tagesschau... besser jetzt als im Februar, wenn es nach mir geht :-P
AntwortenLöschenTja, Martín, es kann eben nicht jeder ein Helmi sein :-D Wobei deine Hirnströhme schon manchmal merkwürdige Windungen hinlegen o_O