Sonntag, 21. November 2010

Da ist Bewegung im Haus

Zur Erinnerung: Ich wohne mit Becky, ihren beiden Söhnen (23 & 24), noch einem Mexikaner, einem US-Ami und vier Deutschen zusammen.

Anne hat mir mal erzählt, dass ihr nach Partys in unserem Haus Geld gefehlt hat. Größenordnung insgesamt 1.500 Pesos, fast 90 Euro. Ihr Zimmer war nicht abgeschlossen, weil sie es einmal einfach nicht gemacht hat und einmal, weil sie irgendwie grad keinen Schlüssel hatte. Dann habe ich erfahren, dass auch Arturo mal Geld gefehlt hat und dem Martin auch öfters kleinere Beträge. Und jetzt kommt's:

Der Martin hat einmal vor dem Duschengehen seine Digitalkamera mit Blick auf sein Portemonnaie aufgestellt, auf Aufnahme gedrückt und ist ins Bad gegangen. Genau 48 Sekunden später kommt einer der beiden Söhne herein und nimmt sich Zaster aus Martins Geldbörse!!

Krass, oder? Martin hat ihn dann am Abend darauf angesprochen und er hat es direkt zugegeben. Das Video musste Martin ihm nicht einmal zeigen. Er habe den Martin dann, fast unter Tränen, noch gebeten es nicht Becky sagen, aber Pustekuchen. Am nächsten Tag war der Sohn schon nicht mehr da - direkt rausgeschmissen aus dem Haus!

Das Geld (rund 60 Euronen insgesamt) hat der Martin von der Becky wiederbekommen...

Von mir hat er sich kein Geld genommen, zumindest nicht, dass ich wüsste. Und ich habe ja normalerweile einen guten Überblick über meine Finanzen. Ich schließe mein Zimmer zwar bei Partys, am Wochenende bevor ich abends weggehe (prinzipiell Partygefahr) und wenn ich mal länger nicht im Haus bin, ab. Aber nicht, wenn ich zur Uni gehe, geschweige denn wenn ich duschen gehe...
Entweder er mag/mochte mich... oder er hat/hatte Angst vor mir...
Jedenfalls echt ne krasse Geschichte!


Da mal ja aber nicht mit Groll aus einer Sache herausgehen soll, hier eine schönere kleine Anekdote zum Thema Geld:
War heute mit ein paar Leuten am zócalo von Cholula essen. Da hat sich dann ein Vater
mit seinem Sohn (schätzungsweise rund 12 Jahre alt) in der Nähe positioniert, um Musik
zu machen. Der Vater mit einem alten Saxophon, der Sohn mit einem alten Schlagzeug. Man hat ihnen angesehen, dass sie nicht gerade in Geld schwammen und zumindest der Sohn war wohl auch geistig leicht umnachtet.

Sie haben also "Musik" gemacht. Es hatte zwar schon irgendwie Rhythmus, aber eigentlich war es vor allem laut und beim Essen nicht ganz angebracht. Dennoch habe ich dem Sohn dann anschließend 20 Pesos in die Hand gedrückt, was umgerechnet nicht einmal 1 Euro 20 sind... dafür war sein Lächeln danach unbezahlbar!
Er hat sich wirklich ungemein darüber gefreut und mir noch auf die Schulter geklopft - eigentlich rührend!

2 Kommentare:

  1. Der Grund, wieso er dich nicht während dem Duschen bestohlen hat: Er hat dir lieber beim Duschen zugeschaut. Ganz klar. Darum die kleinen Löcher in der Wand...

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  2. weiß man gar nicht was man zu sowas sagen soll Oo

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