Dienstag, 9. November 2010

134 : 644 - UNFASSBAR!!

Ich bekenne: Es gibt durchaus einiges, was ich hier in Puebla, México, vermisse!
Da fallen mir so Sachen ein, wie eine gepflegte Runde Rapperkloppe oder Mario Kart auf dem guten alten Game Cube in Eichstätt. Spiele ich ja echt nicht oft, aber hätte ich grad Lust drauf. Ebenso natürlich auf eine geschmeidige Partie Bohnanza!

Hier aber mal essentiellere Sehnsüchte:

Platz3: Die Frischetheke
Es ist kein Geheimnis, dass die mexikanische Küche wirklich ausgezeichnet und ich ein großer Fan von ihr bin. Dennoch hätte ich manchmal gerne den guten Aufschnitt aus Deutschland auf einer guten Scheibe Vollkornbrot auf dem Teller. Oder Frühlingsquark.
Oder Kartoffelsalat. Oder Nudelsalat. Oder Eiersalat. Oder Frikadellen/Buletten/Fleisch-
pflanzerl/Fleischküchle. Oder Kohl und Pinkel. Oder eine schöne Bratwurst. Oder, oder, oder... Es gibt da schon so einiges, was ich gerne mal wieder verspeisen würde :)

Platz 2: Das Deutsch
Es geht mit dem Spanisch echt voran und es klappt mittlerweile ganz gut mit der Kommunikation. Dennoch:
Es fehlt mir, mich in allen Facetten der Sprache ausdrücken zu können. Einfach für fast alles mehrere Alternativen zu haben und auch Wörter gebrauchen zu können, die einfach perfekt passen. In México gehe ich normalerweise, in Deutschland gehe ich, laufe ich, renne ich, spaziere, wander, flaniere, etc... Auch alte Wörter, die kaum noch jemand benutzt rauszuhauen... das alles fehlt mir doch auch sehr!

Platz 1: Ihr, meine Freunde, meine Familie - Das bedarf doch keiner weiteren Erklärung, oder? :)

Damit sich aber auch die merkwürdige Überschrift aufklärt, hier mal zwei Aspekte, die ich in Deutschland aus México widerum nicht vermissen werde:

Platz 2: Die Wegweiser
Mexikaner sind ja wirklich freundliche Menschen. Sie sagen ständig danke und bitte und versuchen zu helfen, wo sie nur können. Das Problem: Sie versuchen auch da zu helfen, wo sie nicht können. Wenn man also zum Beispiel nach dem Weg fragt, sagen sie einem auch den Weg - ob sie ihn kennen oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Sie sind eben hilfbereit. Darüber kann ich aber noch schmunzeln...

Platz 1: Die Blackberry-Pest
Bitte lasst es in Deutschland nie soweit kommen, dass jeder andauernd mit irgendeinem Gerät in der Hand irgendwie mit irgendjemanden kommuniziert und es ständig klingelt und piept. Bitte!
Nicht genug, dass Mexikaner normalerweise zwei Handys haben. Mit dem einen telefonieren sie ganz normal, das andere funktioniert mehr wie ein Walky-Talky. Hinzu kommt das Blackberry. Schon an meinen ersten Tagen mit Poncho ging es mir auf den Zeiger, dass
er andauernd eines dieser Geräte in der Hand hatte, aber heute habe ich in meinem "Sexualkundeunterricht" mal ein Mädel beobachtet:

10 Minuten lang habe ich sie beobachtet, wie intensiv sie ihr Blackberry nutzt.
Hier das Ergebnis:
11, 10, 65, 32, 5, 11 - das sind die Intervalle (in Sekunden), in denen sie ihr Gerät nicht (!)
in der Hand hatte und irgendwas daran rumhantiert hatte. Sie hat es demnach kurz auf den Tisch gelegt, um es nach 5, 10 oder 11 Sekunden gleich wieder in die Hand zu nehmen!
Das macht insgesamt 134 Blackberryfreie Sekunden - gegenüber 644 Sekunden, in denen sie das Gerät benutzt hat.

Preisfrage: In welcher Welt lebt dieses Mädchen??

3 Kommentare:

  1. Sie könnte ganz gut in Chile leben :P Hier druckt sich niemand mehr die Unterlagen für die Uni aus, sondern alle haben sie einfach auf dem Blackberry. Das hat den Vorteil, dass man dann auch das ganze Seminar über erzählen kann, man guckt sich die Unterlagen an, in Wirklichkeit ist man aber bei Facebook oder Twitter...
    Das macht dann glaube ich 0:778!

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  2. Wenn du wieder in Deutschland bist, gibt es ein Wunschessen, nur für Dich.

    Grüße,

    Tantchen :)

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  3. Tore, habe heute noch einmal eine Stichprobenuntersuchung bei dem Mädel gemacht.
    Ein einziges Mal lag das Ding auf dem Tisch - in der nächsten Sekunde aber schon nicht mehr *g*

    Ach Tantchen, ihr dürft doch gerne mitessen! ;-)
    Ich freue mich drauf!!

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