Am 2. Januar haben wir dann in Comitán einen Minibus genommen, der unsere Koffer aufs Dach geschnallt und uns zur Grenze nach Guatemala gebracht hat. Die Zeit saß uns nun im Nacken, weil Mandy ab dem 10. Januar ihr Praktikum bei VW in Puebla absolvieren sollte und Philipp ja auch vor seinem Rückflug nach Deutschland am 13. noch einmal nach Puebla musste. Aber die beiden südlichen Nachbarländer Guatemala und Belize wollten wir uns trotzdem nicht nehmen lassen...
Also an der Grenze erstmal beim Instituto Nacional de Migración anstehen, 260 Pesos
(rund 15 Euronen) zahlen und den Ausreisestempel in den Reisepass bekommen.
Dann ging es mit dem Taxi noch einmal fünf Minuten an die eigentliche Grenze.
Dort dann gratis den Einreisestempel von Guatemala einsacken und wir waren da: Guatemala! Der erste Eindruck war zweigeteilt. Auf der einen Seite war es sehr überraschend, dass der "Wohlstand" praktisch mit Überschreiten der Grenze
spürbar abgenommen hat. Alles war irgendwie heruntergekommener als in Mexiko.
Auf der anderen Seite bot sich uns aber ein sagenhafter Ausblick auf die Natur des Landes, wie sie sich uns bei der späteren Durchquerung des Landes im Bus noch mehr beeindrucken sollte. Surreal und irgendwie wie eine Super-Mario-Landschaft:
Mit einem Jungen und seinem motorisierten Alberto-Pizza-Auslieferungswagen sind wir dann zum nahegelegenen Bus"bahnhof" gefahren, wo der Bus nach Antigua allerdings erst um 21 Uhr abends abfahren sollte. Machte aber nichts, wir hatten eh noch Hunger und Bohnanza im Rucksack :)
Im nächsten Morgengrauen sind wir dann in Guatemala-Stadt angekommen. Haben dort allerdings nur die Busstation gesehen, denn wir sind direkt weiter mit einem Minibus ins nahegelegene Antigua Guatemala, denn das wurde uns des öfteren als schönste Stadt des Landes empfohlen. Guatemala-Stadt konnte es gemäß unseres Eindrucks beim Rausfahren jedenfalls nicht sein...
In Antigua haben wir uns rasch in ein Hostel einquartiert und dann gleich mal die Stadt angeschaut. Und sie ist tatsächlich sehr schön!
Eindrücke vom Zentrum der Stadt, in der es sogar W-Lan auf dem Zócalo gibt! Wir haben dann sehr lecker zu Mittag gegessen in einem Restaurant, von dessen Terrasse wir beim Essen einen herrlichen Blick auf die Ruinen einer durch ein Erdbeben zerstörte Kirche hatten. Einige Feinheiten sind uns zudem noch aufgefallen:
Pasteles "Hansel und Gretel" hier konnte man sich seine Traumtorte zusammenstellen.
So oder so ähnlich stelle ich mir einen Tante-Emma-Laden in der DDR vor. Vor allem die Sardinenbüchsen sehen doch aus wie aus den 70er Jahren, oder? Die Dose kostet übrigens 7 Quetzales 50, was so rund 75 Cent entspricht. Und bezahlt wird mit Vögeln.
Der Quetzal ist nämlich der Nationalvogel Guatemalas - und eine der schönsten Währungen, die ich kenne!
Am Nachmittag haben wir uns dann aufgemacht, den Pacaya zu besteigen. Den 2552 Meter hohen, aktiven Vulkan, der erst Ende Mai 2010 zum letzten Mal ausgebrochen ist.
Dieses Mal aber eine geführte Wanderung ;-)
Am warmen Nachmittag mit Pferden, Stöcken und Führern aufgestiegen, bließ der Wind einem die ganze Zeit den Staub ins Gesicht...
Da muss man schon einmal zu drastischeren Maßnahmen greifen!
Unser Führer Paco hat uns auch in eine Art kleine Höhle reingeführt. Da drin war es - wie man an meinem Gesicht sicher ablesen kann - extrem heiß. Er sprach von 70 Grad... die Lava war direkt unter uns. Und hat auch noch geglüht:
Am nächsten Morgen sind wir dann in aller Herrgottsfrühe aufgestanden und zum Rio Dulce gefahren. Diesen galt es dann auf unserer Abenteuerreise zu überqueren. Also alle Koffer in ein Boot geschmissen und ab die Post. War aber nicht gerade eine Qual...
Am anderen Ende des Rios erwartete uns dann ein Ort, der mir bereits das Gefühl gab, in Belize zu sein: Livingston. Schwarze Männer belagerten uns direkt am Boot und wollten uns am besten gleich einpacken und in ein Hotel schleppen, das ihnen ein paar Pesos bezahlte, wenn sie ihnen Touristen beschafften. Ich wusste auch erst nicht, ob ich noch Spanisch oder schon Englisch sprechen wollte, wie man es in Belize tut. Aber wir waren ja schließlich noch in Guatemala!
Nachdem mein Geburtstag bislang vom frühen Aufstehen und Reisen geprägt war, gab es dann am Abend zum Anstoßen ein Coco Loco... mit Mandy, Philipp und Eddy, einem derer, der uns in ein Hotel schleppen wollte und dann unserer Freund für einen Tag wurde.
Die letzten Bierchen meines 25. haben wir dann in einer abgewrackten, nur matt beleuch- teten Garage in einer Seitenstraße zu uns genommen, in der der alte Wirt seinen Bierbauch nur mit einem dreckigen Unterhemd (teilweise) verdeckte, in ehemals weißen Baggypants rumlief, die eigentlich gar keine Baggypants sein sollten und uns mit einem astreinen Drei-Zahn-Lächeln bediente. Draußen fing es an zu regnen. Ein denkwürdiger Geburtstag! :)
Morgen geht es dann weiter mit unserer Reise - nach Belize!
Ich bin übrigens noch immer in Tulum.
Hast Du den Wirt nicht abgelichtet?...Den hätte ich auch gerne gesehen...Schönen Gruß!
AntwortenLöschenCooler Eintrag. Spitzen Foto, dieses Bergpanorama ganz oben... viel Spaß beim Baden
AntwortenLöschenDer Prüfling
Hatte da leider die Kamera nicht mehr mit...
AntwortenLöschenViel Erfolg bei den Prüfungen, Martín! Wollen doch am 10. Februar dann was zu feiern haben ;-)