Mittwoch, 12. Januar 2011

Belize

So manch ein Mexikaner hat sich ernsthaft gefragt, was wir überhaupt in Belize wollten:
so viele Schwarze, total gefährlich, hässlich, usw. Was wollten wir also?
Wir wollten viele Schwarze, wir wollten es gefährlich, wir wollten es hässlich!

Am Vormittag haben wir uns von Livingston aufgemacht, mit dem Boot auf dem Atlantik nach Punta Gorda zu fahren. Dort sollten wir an Land gehen.


Als erstes ging es natürlich ins Amt und Schein ausfüllen. Wir haben ein Visum für genau einen Tag bekommen, weil wir angegeben haben, nach nur einem Tag das Land auch wieder verlassen zu wollen.

Im Amt ist uns auch gleich mal bewusst geworden, dass die Amtssprache hier Englisch ist. Prinzipiell ja gar kein Problem, aber mein Hirn wechselt im Moment lediglich zwischen Mutter- und Fremdsprache.... und nicht zwischen den einzelnen Fremdsprachen.
So habe ich erstmal "dos more" Formulare verlangt :-D


Der erste Eindruck von Belize war echt schön! Aber wir brauchten erstmal Geld. Da wir Helden keine Ahnung hatte, wie viel ein Belize-Dollar überhaupt wert war und wir viel wir brauchen könnten, haben wir erstmal nachgefragt, wie teuer ein Bus in die Hauptstadt Belmopan sein sollte. 9o (ninety) Dollar hatte uns die Frau gesagt und auf Nachfrage nochmal bestätigt. Dann haben wir gerechnet: 9o Dollar x 3 Personen = 27o und die Weiterfahrt zur Grenze wird dann sicherlich mindestens nochmal so viel kosten + Unterkunft + Essen + man weiß ja nie = 2.ooo Dollar. Der Bankautomat wollte uns lediglich 5oo Dollar pro Vorgang ausspucken, sodass wir erstmal mit 1.ooo wieder am Busbahnhof ankamen. Dann zeigte sich auch, warum "nur" 5oo: Beim Bezahlen gab sie mir den Großteil meiner 3oo Dollar wieder zurück, erklärte, ein Ticket koste 19 (nineteen) Dollar und entschuldigte sich für ihre Aussprache...
Kein Proble, sagte ich, aber wir hatten viel zu viel Schotter in der Tasche =>


Solche coolen, aber auf Dauer unbequemen alten US-Schulbusse sollten dann für den
Rest des Tages unser Zuhause sein. Nach ein paar Stunden sind wir dann erstmal in der Hauptstadt Belmopan angekommen. Am Busterminal wollten uns die Taxifahrer aber weismachen, dass es in der ganzen Stadt maximal 2-Bett-Zimmer gäbe und dass wir entweder gefährlich/schmuddelig/billig am Stadtrand oder sicher/fein/teuer im Zentrum wohnen könnten. Kam uns alles Spanisch vor, also sind wir einige Minuten später direkt weiter nach Belize City gefahren. Überlegung: In einer 7o.ooo Mann starken Hafenstadt
gibt es vielleicht mehr Auswahl als in einer 15.ooo Mann schwachen Miniaturhauptstadt Belmopan...

Gute anderthalb Stunden später sind wir dann in Belize City angekommen. Der Aufenthalt hier war aber noch kürzer. Sicherlich hat die Stadt auch einiges zu bieten und man liest, dass es schöne Ecken gibt. Aber was wir in der Dunkelheit gesehen haben, waren leere Straßen, hohe Zäune und Gitter vor den Häusern und eine nicht sonderlich einladende Atmosphäre. Also schnell Verpflegung gekauft und in den nächsten Bus gestiegen,
der uns nach Orange Walk transportiert hat...


Dort haben wir dann im vom Busfahrer empfohlenen Hotel Akihito direkt an der Endhaltestelle eingecheckt, was gegessen und uns mit dem Sohn der Besitzerfamilie (Lee, 29, mitte) und einem US-Globetrotter-Lehrer (Matthew, 39, rechts) angefreundet und auf dem Dach noch ein paar Bierchen getrunken.

Wir saßen also fast den ganzen Tag im Bus und haben das Land vom Süden bis in den Norden durchquert. Der Tag hat einen schönen Abschluss genommen, aber wir haben uns alle schon sehr darauf gefreut, dann am nächsten Tag ins schöne Mexiko zurückzukehren.

Vielleicht wollten wir doch nicht so viele Schwarze, nicht so gefährlich, nicht so hässlich...

1 Kommentar:

  1. Traumstrand! Traumbilder! Und du willst da weg????
    Regen in Deutschland!

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