Montag, 31. Januar 2011

Das soll's gewesen sein...

... das war mein Blog über mein Auslandssemester 2010/2011 in Mexiko! Ich bin nun wieder in Deutschland und freue mich darauf, euch alle nun sehr bald wiedersehen zu können!
Und ich freue mich auch darauf, euch dann alles über mein tolles halbes Jahr in diesem wunderbaren Land berichten zu können - aber dann live und in Farbe!
Vielen Dank an alle Leser und alle fleißigen Kommentatoren. Ich hoffe, euch hat das Lesen mindestens so viel Freude bereitet, wie mir das Schreiben. :->

 Zum Abschluss noch das letzte Strandbild: 

Quelle: http://mexicantavela.com/images/sombrero.jpg

PS: Sitzfleisch trainiert? Euch erwarten rund 7.700 Bilder :-P

Sonntag, 30. Januar 2011

Die Rückreise nach Deutschland

Lange Reise, langer Eintrag... auf geht's!

Freitag, 15 Uhr: Koffer, Rucksack, Wollpullover, Jacke über dem Arm und Palmenhut auf dem Kopf. Raus aus dem Haus, bei 24 Grad. Mit dem Taxi zum Busterminal.
Die ersten Zweifel an der Einhaltung des zulässigen Höchsgewichtes meines Gepäckes haben sich schon breitgemacht, bevor ich überhaupt gepackt hatte: 23 Kilo der Koffer,
acht Kilo der Rucksack...
Ich habe das schwere Zeug extra in den Rucksack getan, weil der normalerweise nicht gewogen wird. Mein dickes Vorhangschloss hing an meinem Gürtel, die gesammelten Münzen brachten mein Portemonnaie fast zum Bersten...
Trotzdem: Meinen Koffer schätzte ich auf rund 25 Kilo, und was den Rucksack anging...
ach, lassen wir das...

Am Busterminal habe ich dann die Leticia getroffen, die mich zum Flughafen begleiten wollte. Um 16 Uhr ging es dann auf nach Mexiko-Stadt. Dort habe ich dann schonmal eine weitere Jacke aus dem Koffer geholt und sie stattdessen in die Jacke über meinem Arm integriert.

Am Flughafen habe ich mich zuerst beim Lufthansa-Schalter erkundigt, wann ich denn mein Gepäck aufgeben könne. Ich konnte es gleich tun... oder es zumindest schonmal versuchen. Mein Koffer wog glatte 27,1 Kilogramm. Die freundliche Dame zeigte mir sogleich meine Möglichkeiten auf: 150 Dollar koste das Übergewicht, 50 Dollar ein zweites Gepäckstück. Wobei ich mir ja dann einen zweiten Koffer hätte kaufen müssen. Also habe ich mich temporär wieder zurückgezogen, meinen Koffer geöffnet, einen kleinen Likör und ein schweres Glas der Letty überlassen, einen weiteren Kaputzensweater druntergezogen,
mehr Zeugs in den Rucksack gestopft, der nun ebenfalls am Bersten war...
24,5 Kilogramm - Koffer angenommen.

"Reisen Sie auch mit Handgepäck?" Ich zuckte. "Ja". "Das müsste ich auch mal sehen, bitte." Ich lief also zurück zu Leticia, die an meinem Rucksack wartete, wusste, was mich auf mich zukam und sackte in mir zusammen als ich die Waage sah: 13,1 Kilogramm - statt maximal acht Kilogramm. Ein paar Uniunterlagen und Zeitschriften rausgeräumt, immernoch über elf auf der Waage. Ich habe argumentiert, dass man meinen Laptop ja theoretisch zu- sätzlich zum Handgepäck in einer Laptoptasche mitnehmen dürfe und wenn wir den alten, großen, schweren Laptop abzögen, kämen wir ja schon wieder fast in den Toleranzbereich. Sie ließ mich gewähren - mit dem Hinweis, dass ich das Flugzeug aber verlassen müsse, wenn die Crew meinen Rucksäck beanstanden sollte.... okay!

Die Ausreisegebühr von 262 Pesos, also rund 15 Euronen, habe ich zwischendrin auch noch bezahlt. Ich hatte meine restlichen Pesos genau abgeschätzt: für diese Gebühr, für ein spezielles Mitbringsel (was ich hier nicht nenne, weil ich weiß, dass diese Person, für die es ist, meinen 
Blog auch liest, was aber leider in meinem rucksack kaputtgegangen ist aus gründen, die ihr vielleicht später erahnen werdet) und zwei Flaschen Tequila. Mit Kreditkarte konnte ich nicht zahlen, weil in Deutschland schon eine neue Karte auf mich wartete und ich meine somit nicht mehr nutzen konnte...

Mit mittlerweile zwei Pullovern, zwei Jacken, zwei Hüten und dem bunten Stoffelefanten für meine Nichte Kiana unterm Arm steuerte ich dann den Duty-Free-Shop an. Ein bisschen Tragekapazität hatte ich ja noch. Die Preise dummerweise ausschließlich in US-Dollar an- gegeben, sodass meine Traegkapazität noch um mein Handy mit Taschenrechner belastet wurde. Ich schwitzte. Mit zwei Flaschen Tequila in einer fest verschlossenen Plastiktasche in der letzten freien Hand ging es dann weiter zum Luftvogel. Hätte unterwegs noch etwas Salsa von meinen restlichen paar Pesos kaufen wollen, aber ich wusste beim besten Willen nicht mehr, wohin damit...

Ins Flugzeug bin ich geschlichen und war heilfroh, als wir gegen 21:45 in die Luft gingen, denn meinen Rucksack juckte die übliche Ansage, man sollte schweres Handgepäck sicher unter dem Vordersitz verstauen, überhaupt rein gar kein bisschen. Er war so dick und blieb somit - zu meiner eigenen Unsicherheit - zwischen meinen Beinen. Kissen drauf und/oder Tischchen runter, fertig...

Naja, die 10 Stunden und 20 Minuten im Flieger sind ja fast ein Klacks, wenn man vorher schon mit dem Bus durch Mexiko gereist ist. Eine kleine Anekdote scheint mir der Rede wert: Zum Frühstück fragt mich die Stewardess, ob ich gerne Kaffee oder Tee hätte. "Och, ein Teechen wäre schon ganz gediegen", ließ ich sie wissen. "Oho, gediegen..." antwortete sie und fragte nach einer kurzen Pause: "Haben Sie heute Morgen schon Goethe gelesen oder wie kommen Sie auf dieses Wort?"
Da habe ich ihr erklärt, dass ich nun ein halbes Jahr in Mexiko war, mein Wortschatz aber noch lange nicht so groß sei, als dass ich solche Begriffe wie "gediegen" hätte auf Spanisch sagen können. Jetzt kann ich wieder nach Herzenlust palavern!

Gegen 15 Uhr, nun deutscher Zeit, in Frankfurt gelandet und erstmal einen Drogenspührhund passiert. Dann war Entspannung angesagt: Ab auf Toilette. Auch hier eine kleine Anekdote: Das große Geschäft abgeschlossen, mein ... ich sag mal.... "Gesäß gereinigt" - und dann? Ich guckte mich um. Wohin jetzt mit dem Papier? Wo ist das kleine Eimerchen neben der Porzellanschüssel? Nach einigen Augenblicken ist mir erst eingefallen, dass ich es nach fast einem halben Jahr nun einfach wieder ins Klo fallen lassen konnte :-D

Dann wieder an die Arbeit: Die zweite Flasche Tequila musste ich noch verzollen, denn zollfrei geht nur ein Liter. 3 Euro 30 haben sie mir abgeknüpft, alles klar. Dachte ich...

In Mexiko gab es eine Sicherheitskontrolle - und der Scanner blieb stumm als ich durch ihn ging. In Frankfurt gab es zwei. Und obwohl ich meines Wissens während des Fluges weder Stahlhüfte noch Messingknie implantiert bekommen habe, hat es in Frankfurt beide Male gepiept und ich wurde gründlich abgetastet.

"Oh Oh, das ist nicht gut", sagt die Frau am anderen Ende des Fließbandes zu sich als sie meine Duty-Free-Tasche aus dem Röntgending kommen sieht. Sie wollte mich damit nicht weiterfliegen lassen. Es gelte nun die übliche 100ml-Grenze. Ich dachte ich höre Nashörner Schlagzeug spielen! Ich darf den Tequila also in meinem Handgepäck in einer Lufthansa- maschine von Mexiko nach Deutschland mitnehmen, auf meiner vorher direkt mitgebuchten Weiterreise in einer Lufthansamaschine von Frankfurt nach Bremen dann aber nicht mehr?
In der Tat! Was ich denn jetzt mit dem Tequila machen könne, was ich vorher nicht konnte, wollte ich wissen. Ich konnte ihn ja nichtmal anzünden, der brenne ja nichtmal. * Dass ich mich höchsten damit besaufen könnte in den 45 Minuten an Bord, habe ich dann lieber nicht gesagt...

[*Hat schonmal jemand auf die Rückseite der Flugtickets geschaut? Dort steht fettgedruckt: Gefährliche Gegenstände im Passagiergepäck Aus Sicherheitsgründen darf das Reise- gepäck folgende Artikel oder Stoffe nicht enthalten: Ein Punkt lautet "Entflammbare feste Stoffe (wie Streichhölzer) und andere leichtentzündliche Materialien, etc...! Am Ende noch ein Hinweis: "Streichhölzer und Gasfeuerzeuge dürfen nur am Körper mitgeführt werden."
Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich fühle mich viel sicherer im Flieger, wenn Streichhölzer und Gasfeuerzeuge nicht im Rucksack, sondern direkt in der Hosentasche mitgeführt werden!!]

Aber zurück zum eigentlichen Problem: Was nun? Ich könne nun zum Beispiel den Tequila als zweites Gepäckstück aufgeben - oder dalassen. Oder den Flughafen verlassen. Ich also zum Lufthansaschalter und mein Problem geschildert. Ein freundlicher Herr sagte mir, es sei kein Problem. Ich brauche nur einen Koffer oder etwas in der Art und es gehe als zweites Gepäckstück im Bauch des Flugzeuges nach Bremen - ohne weitere Kosten. Gut, es gibt also eine Lösung und ohne weitere Kosten. Schlecht, ich habe keinen Koffer und nichts in der Art. Außer den Rucksack. Ja, das ginge auch... aber der war - richtig zum Bersten voll.

Also in ein Geschäft rein, nach einer Tüte geben, Zeitschriften und Laptop dort hinein (auch einen Hut und den Elefanten), Tequila in den Rucksack, zurück zum Lufthansaschalter.

Der Herr war nich mehr da, aber eine Azubine mit Mentor im Rücken. Ich also nochmal das Problem geschildert, die Lösung vorgelegt, gewartet. Der Mentor stimmte zu, die liebens- werte Azubine wollte lieber nochmal ihre Chefin anrufen. Das Telefonat dauerte beunruhigend lange, aber als sie mir dann sagte, dass ich nur den Tequila irgendwie mit einem Pullover oder dergleichen schütze solle und es ginge dann klar, war ich froh. Dass der Rucksack nun mit 10 Kilogramm als zweites Gepäckstück gratis nach Bremen geflogen ist, lasse ich mal unkommentiert...

Naja, dann ging alles glatt: Zwar hatte ich im Rucksack das deutsche Handy vergessen, sodas sich zum ersten Mal seit wahrscheinlich zwei Dekaden ein öffentliches Münztelefon benutzt habe, um kurz zuhause anzurufen, aber insgesamt ging ab dann alles gut!  
(außer eben, dass das kleine mitbringsel vom flughafen in mexiko nicht so gut geschützt war wie der tequila und die reise im bauche der maschine nicht heil überstanden hat...)

In Bremen angekommen, es war mittlerweile 18:30. Im Vorbeigehen erspähe ich eine Bande Typen in roten Trainingsanzügen durch den Sicherheitsbereich gehen. Es waren die Spieler des FC Bayern, die am Nachmittag noch 3:1 im Weserstadion gewonnen hatten und nun zurückfliegen wollten. Ob die Bremer Sicherheitsleute bei der Sicherheitskontrolle wohl Stress gemacht haben, weil die Bayern die drei Punkte im Gepäck hatten?!

Am Ausgang wurde ich nochmal von einem deutschen Beamten ob meiner Mitbringsel interviewt und dann herzlich von der engsten Familie empfangen. Auch meine kleine Nichte war mit von der Partie - auch, wenn sie mich erstmal nur gut beäugte. Sie hatte mich ja ihr halbes Leben nicht mehr gesehen...


... schließlich hat sie mir dann aber doch sogar noch ein Gute-Nacht-Bussi gegeben - und der ganze Stress war vergessen! :)

Samstag, 29. Januar 2011

Die letzten Stündlein

Was macht man, wenn man ein halbes Jahr lang in einem fremden Land gelebt, gelernt, gefeiert hat und dann die letzte Woche ansteht?
Logo, man organisiert noch ein paar Sachen vor der Abreise und versucht vor allem, nochmal so viele Freundinnen und Freunde wie möglich wiederzusehen.
Und ich denke, das ist mir auch gelungen.

Ich habe einige noch zuhause besucht, einige haben mich zuhause besucht, wir waren noch ein letztes Mal im Irish Pub, ein letztes Mal in einer Diskothek und habe noch zwei letzte Male die geilsten Tacos, Quesadillas und Cemitas der Welt bei meinen Freunden an der Straße gegessen. Zudem war da noch Mandys 23. Geburtstag:

links der böse Patrick, rechts die böse Mandy

links der böse Patrick, rechts die böse Danny

links der böse Patrick, rechts die böse Lizzie

links der freundliche Mitbewohner Martin, mitte der abgelenkte Patrick, rechts der freundliche amigo Ángel

Ein letztes Bild mit meinem Mitbewohner Luis (rechts) in seiner zweiten Heimat, der Bar "Bambukos"

Ansonsten war es erstmal ganz unwirklich: Ich wusste, es sollten die letzten Tage sein, aber richtig bewusst wurde es mir erst, als ich auf die Frage nach meiner Rückreise mit "mañana" geantwortet habe...

Eigentlich war es ja so, als wenn man mal so richtig auf Toilette muss: Je näher man dem Klo kommt, desto dringender muss man dann! Ich habe mich gen Ende meines halben Jahres dann immer mehr auf Zuhause gefreut - und doch war es dann komisch, das letzte Mal bei Aarón und Manuel Tacos zu essen, das letzte Mal den Camino Real langzugehen, sich von all den Leuten zu verabschieden. Die allermeisten werde ich - wenn überhaupt - zumindest so schnell nicht wiedersehen. Auch wenn da echt ein paar Kaliber dabei waren, wo ich es mir wirklich wünschen würde...
.
.
.

Jetzt ist Samstag Nacht - und ich bin wieder da, ich bin wieder in Deutschland!!


aber pssst: noch nicht abschalten, zwei blogeinträge habe ich noch für euch - als nächstes von meinem Rückflug!

Sonntag, 23. Januar 2011

Zurück in Puebla

Das war's, der Reisevorhang ist gefallen, ich bin seit Freitag nun wieder in Puebla.
Über fünf Wochen waren wir nun unterwegs und es waren echt erlebenswerte fünf Wochen!
Habe mir gerade mal den Spaß gemacht, unsere Reise in eine Karte einzuzeichnen.

rote Route: "Hinweg", blaue Route: "Rückweg"

Fast die ganze Zeit sind wir mit dem Bus gefahren. Nur nach Playa Azul in der Nähe von Acapulco war es eine längere Taxifahrt und in Guatemala / Belize sind wir auch mit dem Boot gefahren. Nur um mal an die Größe Mexikos zu erinnern: Das blaue Stück von Puerto Escondido nach Puebla hat fast 16 Stunden gedauert!

Und was gibt es Neues in Puebla?
Ich wohne wieder im alten Haus wie gehabt, nur ein Zimmer weiter. Was fehlt, ist der Hund. Der wohnt jetzt bei dem Räuber Julián und seiner Freundin. Also der Freundin von Julián. Zudem ist Joes Zeit nach einem Jahr hier vorbei, dafür wohnt ein Kanadier hier. 

Neu ist auch ein Koffer! Mein alter Koffer hat die Reise nur schwer angeschlagen überlebt. Der erste Griff ist ja schon in Bremen abgebrochen, als ich den Koffer kurz vor der Abfahrt zum Flughafen vom Bett hiefen wollte. Der zweite Griff dann am Flughafen in Mexiko-Stadt, als ich den Koffer zur Kontrolle auf einen Tisch wuchten sollte. Die Ruhepause in Puebla hat der Koffer scheinbar nicht so wirklich zur Regeneration genutzt, denn auf der Reise ist er dann Stück für Stück weiter auseinander gebrochen: Die Räder, diese Ziehstäbe, ein Reis- verschluss... und diese rund 20 Kilo ständig am Stück zu tragen und sich bei allen Bus- und Taxifahrern ständig erklären zu müssen, hat mich dazu veranlasst nun einen neuen käuflich zu erwerben.

Es geht weiter ums Reisen:
Busfahren kostet hier seit Jahresbeginn nun einen Peso mehr - also sechs! Schweinerei!! Auch hier wird also alles teurer. Vielleicht wegen dem Spritpreis, denn der Liter kostet nun statt acht, ganze neun Pesos. Um das autofahrende Volk in Deutschland gleich neidisch zu machen: Das sind circa 52 Cent...
Mich tangiert die Preiserhöhung allerdings nicht sonderlich, denn die Busfahrer nehmen mich nicht mehr mit: Stand ich da gestern so mit meinem Koffer am Einkaufszentrum, kommt ein Bus, ich winke, er deutet mir an, dass ein paar Meter weiter eine Bushaltestelle sei, ich wunder mich, gehe schnellen Schrittes dem Bus hinterher, er wartet nicht, fährt ab, ich
stehe da. Kommt der zweite Bus, winke ich ihm, er fährt ran, ich krame Geld aus der Hosentasche, er fährt weiter, ich wunder mich, stehe da. Erst der dritte war so nett,
mich mitfahren zu lassen...

Naja, ansonsten gibt es nun noch einen neuen kleinen Supermarkt in meiner Nähe, der zwar gut kommt, mir aber nicht mehr viel nützt, denn ständig spukt in meinem Hinterkopf:
"Das ist der letzte Samstag hier...", "Das ist der letzte Sonntag hier..."

Dienstag, 18. Januar 2011

Puerto Escondido

Die Reise geht in die letzte Runde. In Tulum habe ich am Freitag meine sieben Sachen gepackt, den Nachmittag noch am Strand verbracht und bin dann ueber Nacht in 16 Stunden zurueck nach San Cristóbal gefahren. Direktbusse nach Puerto Escondido gibt es leider nicht...

Dort habe ich dann die Steffi und die Maria getroffen, die eigentlich in Eichstaett im 5. Se- mester Journalistik studieren, eben jenes Semester aber in den Staaten absolviert haben
und jetzt auch in Mexiko rumreisen. Einen Tag haben wir dann gemeinsam in San Cris verbracht und sind dann ebenfalls ueber Nacht in 13 Stunden zurueck nach Puerto Escondido gefahren.

Hier haben wir uns in einem Hostel eingenistet, das nur sechs Euronen pro Nase pro Nacht kostet und eigentlich auch Cabaña-Charme hat.  


Die meiste Zeit verbringen wir natuerlich am Strand und mit meinem Kumpel Alain in seiner Bar beziehungsweise auf dem Strandabschnitt vor seiner Bar. Bilder von Puerto kennt ihr ja bereits von meinem Aufenthalt hier an Weihnachten, daher nur eine kleine Neuigkeit: Huete!


Am Donnerstag fahren ich dann ueber Nacht nach Puebla zurueck. Dann ist es noch genau eine Woche, bevor es dann auch schon wieder nach Deutschland geht...

Donnerstag, 13. Januar 2011

Tulum

Endlich wieder mexikanischen Boden unter den Füßen! Man mag es glauben oder nicht, aber wir waren echt glücklich, als wir wieder in Mexiko angekommen sind.
Naja, Philipp hat noch ein bisschen gegrummelt, weil sein teures Studentenvisum mit Verlassen des Landes erloschen ist und er nun auch ein Touristenvisum bekommen hat,
mit dem er bei der Ausreise dann nochmal 260 Pesos (gut 15 Euronen) berappen darf...
...aber wir sind wieder in Mexiko! :)

Erstmal haben wir die restlichen Belize-Dollar in Pesos umgetausch, dann mit dem Taxi die 10 Kilometer nach Chetumal und von da aus dann mit einem gewohnt komfortablen Reisebus nach Tulum gefahren. Dort sind wir am Abend angekommen und haben erstmal eine cabaña (=Strandhütte) gesucht. Gesucht, gefunden. Sah am nächsten Morgen auch echt traumhaft aus:


Und auch der dazugehörige Strandabschnitt kann sich sehen lassen:



Die Hütte hat allerdings a) 1.5oo Pesos (fast 90 Euronen) pro Nacht gekostet, b) nur von 18 bis 24 Uhr Strom gehabt und c) nur Salzwasser in den Leitungen im Bad geführt. Daher sind wir dann auch direkt am nächsten Tag wieder in ein Hostel gezogen.
Aber auch der Strand hier in der Nähe ist durchaus einladend: 


Links im Bild, das ist die Jenny Weser. Wir sitzen da so bei Fajitas und Bierchen in der Strandbar, läuft da eine Blondine am Strand lang und die Mandy meint noch so:
"Das da vorne könnte auch die Jenny sein..." und siehe da: Es war die Jenny.
In San Cris haben wir sie einmal kurz getrofen und dann ohne Absprache wieder in Tulum.... Wie ist die Welt?
Sie ist dann mit ihrer Mutter, mit der sie die ganze Zeit reist, zu uns ins Hostel gekommen. Das Hostel ist zwar nicht luxuriös, aber es stellt gratis Fahrräder zur Verfügung, auf welchen man auf dem Weg zum Supermarkt dann folgendem Genussmensch begegnet:


Natürlich leben wir nicht nur von Strand und Blödsinn (oder doch?) sondern auch von Kultur (echt?)! Aber wenn einem Kultur derart dargeboten wird, wie die Ruinen von Tulum, dann werde auch ich eines Tages noch zum Kulturliebhaber!


Wenn in Deutschland die Museen auch direkt am Karibikstrand wären und mit Sonnenschein pur locken würden.... wie gesagt: Ich würde im Nullkommanix zum Kulturliebhaber mutieren!


Und die Siteshow boten diese fröhlichen Zeitgenossen, die aber gar nicht so fröhlich wirken, wenn sie kämpfen:


Und wer im Freiluftmuseum gut aufgepasst hat, darf dann direkt in den dazugehörigen türkisblauen Pool springen:


Im Hostal haben wir dann noch meinen Geburtstag mit einer kleinen Torte nachgefeiert,
sie aber großteils einfach an die anderen Mitbeohner verteilt. Unter anderem an Paco.


Philipp und Mandy sind dann am Sonntag von Cancun aus nach Puebla zurückgeflogen und Jenny und ihre Mama sind am Montag weitergezogen. Und ich? Ich hab' nichts gemacht! Habe mal die Ruhe genossen. Wollte auch ein paar Tage lang keine neuen Leute mehr kennenlernen, habe ich im vergangenen halben Jahr genug gemacht. Zentrum, Supermarkt, Strand und Radsport - mehr nicht. Abends Filme anschauen und viel viel schlafen... :)

Morgen Abend mache ich mich dann auf und fahre über Nacht nach San Cristóbal zurück. Die Nacht darauf geht es dann weiter nach Puerto Escondido, wo ich nochmal eine Woche mit dem Alain und seiner Bar am Strand verbringen will...


Mittwoch, 12. Januar 2011

Belize

So manch ein Mexikaner hat sich ernsthaft gefragt, was wir überhaupt in Belize wollten:
so viele Schwarze, total gefährlich, hässlich, usw. Was wollten wir also?
Wir wollten viele Schwarze, wir wollten es gefährlich, wir wollten es hässlich!

Am Vormittag haben wir uns von Livingston aufgemacht, mit dem Boot auf dem Atlantik nach Punta Gorda zu fahren. Dort sollten wir an Land gehen.


Als erstes ging es natürlich ins Amt und Schein ausfüllen. Wir haben ein Visum für genau einen Tag bekommen, weil wir angegeben haben, nach nur einem Tag das Land auch wieder verlassen zu wollen.

Im Amt ist uns auch gleich mal bewusst geworden, dass die Amtssprache hier Englisch ist. Prinzipiell ja gar kein Problem, aber mein Hirn wechselt im Moment lediglich zwischen Mutter- und Fremdsprache.... und nicht zwischen den einzelnen Fremdsprachen.
So habe ich erstmal "dos more" Formulare verlangt :-D


Der erste Eindruck von Belize war echt schön! Aber wir brauchten erstmal Geld. Da wir Helden keine Ahnung hatte, wie viel ein Belize-Dollar überhaupt wert war und wir viel wir brauchen könnten, haben wir erstmal nachgefragt, wie teuer ein Bus in die Hauptstadt Belmopan sein sollte. 9o (ninety) Dollar hatte uns die Frau gesagt und auf Nachfrage nochmal bestätigt. Dann haben wir gerechnet: 9o Dollar x 3 Personen = 27o und die Weiterfahrt zur Grenze wird dann sicherlich mindestens nochmal so viel kosten + Unterkunft + Essen + man weiß ja nie = 2.ooo Dollar. Der Bankautomat wollte uns lediglich 5oo Dollar pro Vorgang ausspucken, sodass wir erstmal mit 1.ooo wieder am Busbahnhof ankamen. Dann zeigte sich auch, warum "nur" 5oo: Beim Bezahlen gab sie mir den Großteil meiner 3oo Dollar wieder zurück, erklärte, ein Ticket koste 19 (nineteen) Dollar und entschuldigte sich für ihre Aussprache...
Kein Proble, sagte ich, aber wir hatten viel zu viel Schotter in der Tasche =>


Solche coolen, aber auf Dauer unbequemen alten US-Schulbusse sollten dann für den
Rest des Tages unser Zuhause sein. Nach ein paar Stunden sind wir dann erstmal in der Hauptstadt Belmopan angekommen. Am Busterminal wollten uns die Taxifahrer aber weismachen, dass es in der ganzen Stadt maximal 2-Bett-Zimmer gäbe und dass wir entweder gefährlich/schmuddelig/billig am Stadtrand oder sicher/fein/teuer im Zentrum wohnen könnten. Kam uns alles Spanisch vor, also sind wir einige Minuten später direkt weiter nach Belize City gefahren. Überlegung: In einer 7o.ooo Mann starken Hafenstadt
gibt es vielleicht mehr Auswahl als in einer 15.ooo Mann schwachen Miniaturhauptstadt Belmopan...

Gute anderthalb Stunden später sind wir dann in Belize City angekommen. Der Aufenthalt hier war aber noch kürzer. Sicherlich hat die Stadt auch einiges zu bieten und man liest, dass es schöne Ecken gibt. Aber was wir in der Dunkelheit gesehen haben, waren leere Straßen, hohe Zäune und Gitter vor den Häusern und eine nicht sonderlich einladende Atmosphäre. Also schnell Verpflegung gekauft und in den nächsten Bus gestiegen,
der uns nach Orange Walk transportiert hat...


Dort haben wir dann im vom Busfahrer empfohlenen Hotel Akihito direkt an der Endhaltestelle eingecheckt, was gegessen und uns mit dem Sohn der Besitzerfamilie (Lee, 29, mitte) und einem US-Globetrotter-Lehrer (Matthew, 39, rechts) angefreundet und auf dem Dach noch ein paar Bierchen getrunken.

Wir saßen also fast den ganzen Tag im Bus und haben das Land vom Süden bis in den Norden durchquert. Der Tag hat einen schönen Abschluss genommen, aber wir haben uns alle schon sehr darauf gefreut, dann am nächsten Tag ins schöne Mexiko zurückzukehren.

Vielleicht wollten wir doch nicht so viele Schwarze, nicht so gefährlich, nicht so hässlich...